Die erfolgreiche Titelverteidigung
Einen Titel zu holen ist schwer, ihn zu verteidigen noch schwerer. Zumal dann, wenn es so knapp herging wie vor einem Jahr im Winter 21/22 zwischen dem WSV München und dem SC Starnberg.
17.204 Punkte für die Münchner, 17.554 für die Starnberger –der Endstand im Vorjahr, der Titel des Verbandsmeisters war hart umkämpft, vergleichbar mit einem Punkt Vorsprung des FC Bayern nach dem letzten Bundesliga-Spieltag. Doch anders als der Fußball Rekordmeister hat der SCS seinen Titel nicht nur verteidigt, sondern den Vorsprung deutlich ausgebaut. Sozusagen auf 11 Bundesliga Punkte, die der SCS umgerechnet vor dem WSV in der SVM-Abschlusstabelle liegt. Über 1600 Punkte, die unsere Teams von der U8 bis zur U16 bei den SVM Rennen eingefahren haben.
Das Ergebnis der SVM-Vereinswertung 2022/23
- Skiclub Starnberg 16.530 Punkte
- WSV München 13.901 Punkte
- WSV Glonn 11.841 Punkte
- 1860 München
- SV Germering
Wir gratulieren allen Athletinnen und Athleten und natürlich dem gesamten Trainerteam: Tissi Pohlus, Christoph Jöckel, Ingrid Zauner, Annalisa Valasek, Tim Segerer, Viola Seifried, Laura Schweitzer, Romy Meier und Timon Rieger. Wir freuen uns auf die neue Saison 23/24 und darauf, das Triple nach Starnberg zu holen!
Die Bayerischen und Deutschen Schülermeisterschaften
Für die Bayerische Ende Januar am Spieljoch in Fügen hatten sich 11 qualifiziert, Luca Maier gelang ein Top Ten Ergebnis als Achter im Slalom. Der entscheidende Filter sind hier aber die Jahrgänge, weil es nur eine Wertung gibt. Gestartet wird nach DSV-Punkten, die Jüngeren fahren also meist am Ende der 50 Mädchen und 70 Buben, die sich qualifiziert haben. Marie-Sophie Manninger von den jüngsten ´09ern war im SL und im RS Zweitschnellste ihres Jahrgangs, ebenso Linus von Hirschhausen als Zweiter der `09er im SL, Dritter im RS, Lasse Birkenmayer genau umgekehrt. Nepi Götz 2. im SL des Jahrgangs ´08, Antonie Weiß 5.im RS.
„Ich war stolz, dass sich so viele der Jüngeren qualifiziert haben, man muss ja unter den Vorderen der bayrischen Rangliste sein“ betont Tissi Pohlus und war sehr zufrieden mit dem Auftreten des Teams bei der BM.
Im weiteren Verlauf der Saison brachten konstante Leistungen Sicherheit, das Punktedenken verschwand aus den Köpfen und der Respekt vor der Konkurrenz schwand –zu sehen in den DSC-Rennen des Deutschen Schülercups.
Heimrennen am Gschwandtkopf
Der DSC U14 in Seefeld, Ausrichter der SCS, das Heimrennen, aber auch ein Heimspiel? Warum nicht, Tissi Pohlus hatte längst registriert, dass „einige anstehen für Podestplätze“ im Deutschen Schüler Cup, wo sich die 50 besten alpinen Skirennläufer/innen Deutschlands im Slalom und RS messen. „Ein paar haben´s schon bewiesen, dass sie bald zum engeren Kreis der Sieganwärter gehören, Podestplätze gab´s ja schon, auch Laufbestzeiten“ analysierte SCS-Cheftrainer Tissi Pohlus die Entwicklung des Nachwuchses in diesem Winter, „wir sind fällig, auch mal ganz oben zu stehen“.
Dominanz im Slalom – drei Siege in zwei Rennen
Dass es im Slalom der Mädchen und Buben gleich drei Siege geben würde, übertraf dann aber doch alle Erwartungen. Den Anfang machte Marie-Sophie Manninger, die mit über einer Sekunde Vorsprung überlegen gewann, Carla Mathä wurde Vierte, ihr fehlten nur 3 Hundertstel aufs Podest und 13 auf Rang 2. „Es waren extrem lange Slaloms mit über 50 Sek Laufzeit“ so Tissi Pohlus, was für die Kraft und Kondition seiner Schützlinge spricht.
Noch besser war dann das Ergebnis bei den Buben: Der Sieg ging hier an die bis aufs Hundertstel zeitgleichen Lasse Birkenmayer und Linus von Hirschhausen. Lasse war im 1.Lauf eine halbe Sekunde schneller, Linus im Zweiten, am Ende standen sie beiden einträchtig nebeneinander ganz oben auf dem Podest.
„Ich war noch nie so nervös wie damals bei der Doppelführung zu Halbzeit zwischen den Durchgängen“, erinnert sich Tissi. „Obwohl ich immer ruhig bleibe. Aber da musste ich weg vom Start, hab mich hinter der Lifthütte der Bergstation Olympia versteckt und erst zwei Minuten nach Rennende über Funk das Ergebnis erfahren.
Fest steht, dass die Kids sehr dafür gekämpft und sich den Sieg auch vollauf verdient haben, sich für den DSC zu qualifizieren, ist alleine schon ein Erfolg, für einen vorderen Platz muss sehr viel, für einen Sieg alles passen.
Herausragendes Förderkonzept
Helge von Hirschhausen betont aber auch den Traineranteil an den jüngsten Erfolgen: „Das U14 Leistungszentrum des Skiverbandes München ist voll eingeschlagen, Tissi mit seiner Erfahrung dazu die beiden jungen Trainer Hansi Schwaiger (1860 München) und Louis Mathe (WSV München) ergänzen sich hervorragend, das Ergebnis sieht man“.
Ebenfalls sehr erfreulich: Ben Bockfeld fuhr mit Platz 4 sein bestes Ergebnis in diesem Winter ein, Leon Stürzer war als 13. Zweitbester des jüngeren Jahrgangs 2010. „Ein absolutes Talent mit einer Superentwicklung“ schwärmt Pohlus,“er wird in den Rennen immer ruhiger und somit konstanter“.
Deutsche Schülermeisterschaft nach Ostern – die Kirsche auf der Sahne
Die Deutschen Schülermeisterschaften als Abschluss der alpinen Rennsaison war für unseren Nachwuchs ein später Höhepunkt in diesem Winter. Vier Mädchen und fünf Buben aus den Klassen U14 und U16 hatten sich für die Rennen in Kaltenbach /Zillertal qualifiziert. Weil nicht nach Alter, sondern nur nach Rennpunkten gestartet wird, müssen sich die Jüngeren der U14 hinter den Älteren der U16 durch im Frühjahr meist schon ramponierte Strecken kämpfen. Diesmal waren eher Neuschnee und Nebel das Problem, so dass es viele Ausfälle gab, leider auch Marie-Sophie Manninger, das größte Starnberger Talent in der U14 der Mädchen. Allerdings war sie mit einem Hexenschuss gehandicapt. Auch Lasse Birkenmayer schied im Slalom und Riesenslalom aus, als einer der Schnellsten der U14 im ersten Durchgang.
„Schon die Quali, bei der DSM mitfahren zu dürfen, ist ein Erfolg“, lobt Cheftrainer Tissi Pohlus alle seine Schützlinge, „besonders für die Jüngeren aber ein wichtiger Lernprozess, diesmal mit Neuschnee und Gruben allerdings schon sehr schwierig“. Ein erster Vorgeschmack auf große Rennen, die man erstmal mit hohen Startnummern bestreiten muss.
Eine Herausforderung, die Carla Mathä und Linus von Hirschhausen aus der U14 Klasse durchaus meisterten: Carla war als 18.im SL und 22.im RS jeweils zweitbestes der U14er Mädchen, Linus drittschnellster im SL und 5.im RS der Buben. Und es gibt noch zwei Jahre in der U16 die Chance, bei der DSM vorne mitzufahren.
Seine Fortschritte in diesem Jahr unterstrich Nepomuk Götz, der in der U16 im Super-G Rang 16 und im Slalom Rang 11 erreichte. Im jüngeren Jahrgang 2008, dem er noch angehört, war er in beiden Rennen der Drittschnellste. Antonia Weiß belegte die Plätze 22 im Super-G und 15 im Slalom als 8.in ihrem Jahrgang 2008. Mit dabei waren auch Mailin Hegge, Finn Birkenmayer und Luca Maier.
Auf großer Bühne
Beim wichtigsten europäischen Schülerrennen, dem Pinocchio Cup in italienischen Abetone, zeichnete sich schon manchen Weltcup-Karriere ab. Für dieses Rennen nominierte der DSV sieben Athleten, darunter Marie-Sophie Manninger und Lasse Birkenmayer vom SC Starnberg. Beide schlugen sich ganz ausgezeichnet: Lasse verfehlte im Slalom als 4.das Podest nur um ein Hundertstel und belegte im RS Platz 7, Marie-Sophie zeigte als RS-Fünfte und SL-Zehnte ihr großes Potential. Nun wollen beide in der nächsten Saison in der U16 angreifen – auf nationaler und internationaler Ebene.
Gesamtwertung in den SVM Cupserien
U8 Mädchen: 1.Clara Weiß, 4.Sophia Marie Brun
U8 Buben: 4.Leo Simon, 5.Ferdinand Karl
U10 Mädchen: 5.Sienna Stürzer, 10.Milena von Königsmarck
U10 Buben: 1.Anton Rehdes, 5.Felix Henle, 6.Emil Maibaum
U12 Mädchen: 5.Nora Tack
U12 Buben: 1.Moritz Weiß, 4.Aron Bockfeld, 5 Elias Stürzer
U14 weibl.: 4. MaraideFlügel, 5.Marie-Sophie Manninger, 6.Valerie Hegge
U14 männl.: 1.Leon Stürzer, 8.Moritz Henle, 9.Linus v Hirschhausen, 11 Lasse Birkenmayer
U16 weibl.: 2.Mailin Hegge, 5.Antonia Weiß
U16 männl.: 3.Nepomuk Götz, 4.Finn Birkenmayer, 8.Bastien Flügel, 10.Felix Fischer
Auch hier ist zu beachten, dass immer zwei Jahrgänge in der Wertung sind und dass ab U14 nur 20 Rennen gefahren werden dürfen. Wer im DSC oder sogar international nominiert wird, muss einige der SVM-Rennen auslassen.
Vereinsmeisterschaft mit Weltcup-Flair
Nach Ostern Mitte April bat der Verein zur internen Meisterschaft – gedacht nicht nur für Rennanzugbesitzer, auch Skihose mit Anorak waren zum Start zugelassen. Vor allem in den Erwachsenen- bzw. Elternklassen häufig gesehen, kann man doch im Fall größerer Rückstände familienintern immer den Windfaktor als Begründung heranziehen. Das Wetter hätte dazu auch getaugt, Nebel, Schneefall und eine unruhige, sehr kupierte Piste. Hut ab vor den über 70 Teilnehmenden, den frechen, vollgasfahrenden Kids und den doch lieber taktierenden Erwachsenen.
Ein echter Rennsportverein zeigt sich eben auch in seiner Vereinsmeisterschaft, zwei richtig lange Läufe, im Ziel Bandenwerbung und Helge als Sprecher. Mitgefahren ist er auch, ohne Besichtigung, er musste ja reden.
Wer auch immer zuletzt (ist ja schon ein paar Jahre her) Vereinsmeister oder Meisterin war, an eine erfolgreiche Titelverteidigung – so wie´s der SC im SVM vorgemacht hat (siehe oben) – war nicht zu denken. Im Kühtai wurde es ein Fischer-Family-Act. Pauline und ihr großer Bruder Flo waren mit dabei und matchten sich auf der letzten Kante, lieferten eine beeindruckende Performance ab, bei der Flo, das Kraftpaket, die Skispitze vorne hatte.
Nachösterliche Bescherung
Und so war das letzte Highlight nach der erfolgreichen Titelverteidigung die Siegerehrung der Vereinsmeisterschaft. Pauline und Flo hatten prall gefüllte Taschen mit DSV-Sachen dabei, aus denen sich alle Kinder etwas raussuchen durften. Seither träumen alle Kids von einer Weltcup-Karriere – mit Sommer- und Wintereinkleidung!
Freude hat´s aber nicht nur den Beschenkten gemacht: Florian Fischer schreibt im SVM- Sommermagazin: „Krönend war sicherlich auch meine Teilnahme an der Vereinsmeisterschaft des SC Starnberg, wo ich mit meiner Familie mal wieder ein wenig Vereinsnähe genießen konnte. Jetzt bin ich wieder In Bad Endorf und bestreite mein letztes Ausbildungsjahr an der Bundespolizei Sportschule“.
Seine Schwester ist nochmal nach Norwegen aufgebrochen zum Skifahren auf den Fonna Glacier. Wir anderen haben uns jetzt eine Pause vom Winter verdient.