2019 – Internationale Deutsche Meisterschaft im Slalom und Teamwettbewerb

Der Ski-Club Starnberg zaubert als Helfer in der Not eine perfekte Veranstaltung aus dem Hut

Diesmal hatte der DSV die Idee, die Deutsche Meisterschaft im Slalom und im Team nach Weihnachten zwischen den Feiertagen in Bad Wiessee am Sonnenbichl zu fahren. So wie der SVM die Münchner Meisterschaft der Jugend, wo es regelmäßig eine Zitterpartie war, ob denn Schnee und Piste reichen würden.  Meistens hat es nicht geklappt, leider hatte auch der SC Kreuth kein Glück und so fiel die Deutsche Meisterschaft Ende Dezember kurzerhand ins Wasser.

Danach gibt es keine Termine mehr und auch nicht so leicht einen Ausrichter und so fragte Wolfi Maier bei Helge von Hirschhausen und seinem Team um Cheftrainer Tissi Pohlus an.

„Ich hatte den DSV damals gefragt, ob es möglich wäre, die Deutsche Meisterschaft mehrmals hintereinander auszurichten. Hintergrund war, dass wir glaubten, die Veranstaltung über zwei oder drei Jahre besser entwickeln zu können“ erinnert sich Helge an die Gespräche Im März 2019. „Es braucht einfach etwas Zeit, um das alles auf die Reihe zu bekommen. Vieles lässt sich leichter über zwei, drei Jahre finanzieren. Aber es ist ein Wahnsinn, das Know-how jedes Jahr neu aufzubauen. Der Aufwand ist für Ehrenamtliche einfach irre groß. So nutzt man seine Kontakte und seine Erfahrungen besser und die TV-Leute und Sponsoren haben auch mehr davon. Wolfi Maier hat sich dann dafür eingesetzt und so waren wir die ersten, denen man die Deutsche Meisterschaft für mehrere Jahre zugeschlagen hat. Das gab es so wohl noch nicht vorher“!

Drei Wochen waren also nur noch Zeit, Garmisch mit dem Gudiberg als Ort quasi vorgegeben, weil der Riesenslalom gleichzeitig auf der Kandahar stattfinden musste. Es roch nach einer Pflichtnummer am Ende der Saison, aber Helge und Tissi wollten ein echtes Event auf die Beine stellen. Mit VIP-Hütte, einer Bühne mit Moderation und Entertainment, mit Band und DJ für den Abend. Und einer 500-Personen Tribüne, von der seitens des DSV abgeraten wurde. Kostet zu viel, braucht man nicht für die paar Zuschauer, hieß es, und DSV-Sportdirektor Maier sagte später, dass er schon Angst hatte, er würde den allzu ehrgeizigen Ski-Club damit „in den Ruin treiben“.

Das Gegenteil war der Fall, es wurde wieder ein großartiges Skifest, wie schon 2015 in Seefeld. Am Ende war die Tribüne voll, das VIP-Zelt (mit Gratis-Verpflegung für die Rennläufer, DJ und Startnummern-Vergabe) sowieso und im Ziel spielte auch noch eine Live-Band. Die Zuschauer waren begeistert und für die jungen Athletinnen und Athleten war diese Meisterschaft das, was sie sein soll: Ein Höhepunkt zum Ende einer Rennsaison!

Vor allem der Teamwettkampf, die German Team Trophy, sorgt dafür, dass die gesamte Spitze des deutschen Skisports vor Ort ist. Die Regionen/Gaue/Verbände wollen in Bestbesetzung antreten, ihre Stars mit im Team haben. Dass es für die ersten drei auch noch Geldpreise gibt, ist auch nicht zu unterschätzen. „Diesen Anreiz haben wir bewusst gesetzt, insgesamt 8000.- € ausgelobt, Geld, das die Regionen gut gebrauchen können“, weiß DSV Alpinchef Wolfgang Maier.

Für Helge von Hirschhausen bleibt, jetzt im März 2021, ein Wermutstropfen: „Eigentlich wäre die DM für drei Jahre nach Seefeld in unsere Skiheimat gewandert. Jetzt geht es schon das zweite Jahr an denen vorbei, das ist für uns alle traurig. Denn die Seefelder waren es, die das Eis gebrochen haben. Sie waren die ersten, die uns ein Budget gegeben hätten, um eine TV-Produktion zu ermöglichen“.

Aber was pandemiebedingt auch heuer nicht sein darf, wird bestimmt nächstes Jahr was werden. Verdient hätten es sich alle Beteiligten!

AM