Starterinnen und Starter des Ski-Clubs Starnberg

Ein Finale dahoam wär´s in Seefeld am Gschwandtkopf geworden, aber auch am Götschen sind die Ambitionen hoch. Für die Nachwuchskader zählt eine Deutsche Meisterschaft enorm viel und die Stars wissen: Wer den Titel holt, verewigt sich in den Meisterlisten. Hier sind unsere Locals auf der Jagd nach den National Awards.

 Kira Weidle – Back to the roots

Startet überraschend im Riesenslalom, was alle klasse finden. Als Hommage an ihren Verein, der ihr das einst gelehrt hat? Gemeint ist nicht der VfB Stuttgart, sondern der Ski-Club Starnberg. Ist damit nicht nur die erste gebürtige Stuttgarterin, die je eine Medaille bei einer Ski-WM holte, sondern wohl auch die erste gebürtige Stuttgarterin, die je bei einer Deutschen Meisterschaft alpin an den Start geht. Es zählt, was im Pass steht – wie bei Angela Merkel (Hamburg) oder Bastian Schweinsteiger (Kolbermoor). Abseits dieses Dokuments ist die Merkel aus der Uckermark, der Basti ein Oberaudorfer und Kira eine Starnbergerin, die mit einer 100% Quote zur Deutschen Meisterschaft anreist. Die Titel in der Abfahrt und im Super G hat sie heuer schon geholt.

Lucy Margreiter – Frau Hauptgefreite

Vor zwei Jahren Deutsche U-18 Meisterin im Slalom, letztes Jahr kurz vor dem Shutdown gleich nebenan am Jenner U 21-Meisterin im Riesenslalom, heuer im Februar, nach vielen Ausfällen im Europacup, Zweite bei der Deutschen U21 im Riesenslalom. Sollte heuer nur Europa-Cups fahren, wo sich nach ihrem Wechsel der Skimarke kein Flow einstellte. Wenn´s um die Titel geht, zeigt sie aber Nervenstärke – keine schlechte Voraussetzung für den nächsten Karriereschritt. Wohnt in Schönau und freut sich auf die Deutsche Meisterschaft dahoam.

Pauline Fischer – Der Sonnenschein

Startete furios mit zwei 2. Plätzen bei FIS-Rennen in die Saison, wurde nach ersten Europacup-Einsätzen von einem chinesisch-mexikanischen Bier-Virus eingebremst und einige Zeit flachgelegt. Fand danach schwer wieder in den Rhythmus. Wird aber wieder, wie sie zuletzt am Oberjoch im Riesenslolom gezeigt hat.

Romy Maier – Die Kämpferin

Wollte nach der Schülerzeit vor zwei Jahren weiter Rennen fahren und schloss sich dem SVM Jugendkader an. Startplätze bei FIS Rennen gab´s für sie wenige in diesem Winter, aber ein paar gute Ergebnisse hat sie schon ins Ziel gebracht.

 Ole Schmetzer – Der Comebacker

War 2019 die ganze Saison an beiden Hüften verletzt, wollte im letzten Herbst endlich wieder durchstarten. Stürzte beim Training in Norwegen, schleppte sich noch zwei Wochen durch, musste dann mit entzündetem Knie wieder pausieren. Ende Februar dann das zweite Comeback, mit Rang vier nach nur vier Trainingstagen im Slalom und nur einem Zehntel hinter dem Sieger lief´s weit besser als erhofft. Gönnte sich noch zwei Rennen, switchte dann wieder in den Trainingsmodus und will jetzt zeigen, was er wirklich draufhat.

Luis Mähler – The austrian way

Ist als 2004er Jahrgang der Jüngste aus dem Ski-Club Starnberg, der am Götschen startet, wenn man ihn denn über die Grenze lässt. Ist nämlich mit seinen Eltern ins Zillertal umgezogen, der Liebe wegen – der Liebe zum Skifahren. Hat sich dort einem Privatteam angeschlossen und ist in diesem Winter bereits 35 FIS Rennen, die meisten in Italien, gefahren und hat seine Riesenslalom-Punkte auf unter 100 gedrückt. Ist der jüngste Vollprofi im Ski-Club Starnberg, gilt bei der FIS als Berufsskifahrer.

 Im Krankenstand: Nora Brand – University of Colorado

Verletzte sich kurz vor dem Weltcupauftakt in Sölden schwer am Knie, Kreuzband und zwei Menisken mussten operiert werden. Flog Mitte Januar zum Studium nach Denver, um ihren Studienplatz anzutreten, ist da im 2. Semester und drückt allen vom Fuße der Rockies die Daumen. Kann die Deutsche Meisterschaft im Livestream ab 01.30 Ortszeit (Mountain Time) verfolgen – fingers crossed, dass sie bis in der Früh durchhält – vielleicht mit John Denver und „Rocky Mountain High“.

Im Krankenstand 2: Leonie Flötgen – Tegernsee statt Ammersee

Was alles brechen kann unterhalb des Knies, weiß Leonie aus Breitbrunn seit ihrem Trainingssturz im Februar am Jenner. Tibia, Schien- und Wadenbein sind durch und die Saison ist vorbei. Was bleibt, ist ein Weltcupeinsatz in Lech im Parallelslalom, starke Auftritte im Europacup und eine Medaille bei der Deutschen U21-Meisterschaft im Riesenslalom. 6-8 Monate wird es dauern, bis sie in Bad Wiessee nicht mehr links in den Medical Park, sondern rechts rauf zum Sonnenbichl abbiegen wird.

AM