Sonne, Schnee und Nebel – und tiefster Winter an Olympisch-historischer Stätte
Frühsommer am Gschwandtkopf Ende März, aber eine planungssichere IDM – weil der SC Starnberg die Axamer Lizum als Ausrichtungsort entdeckt hatte. Auf über 2000m über den Dächern von Innsbruck schien am Freitag bei Teamwettbewerb die Sonne, gab es einen Wetterumschwung am Samstag beim Slalom, einen Wintereinbruch am Sonntag mit Abbruch des Riesenslaloms – die DM Alpin in der Axamer Lizum war ein Spiegelbild der Weltcupsaison dieses Winters.
Sensationelle Social Media Reichweite
Axamer Lizum-Geschäftsführer Werner Frießer hatte für das „Ski-Großereignis auf Olympischem Terrain“ geworben und damit auch die österreichischen Medien am Start. „Eine tolle Veranstaltung, eine super Werbung für die Lizum und den Skisport“ schwärmte er. Dank seiner tatkräftigen Unterstützung konnte erneut genug Geld für die TV-Bildproduktion eingesammelt werden. Die IDM wurde vom BR live gestreamt und der Beinahe-Salto von Linus Straßer ging viral. Mehr als eine Million User klickten auf das Video und landeten letztlich auch beim Ski-Club Starnberg. Und selbst der am Start Salz streuende Tissi Pohlus kam auf über 800.000 Abrufe bei Facebook.
Teamwettbewerb in der Frühjahrssonne
Lena Dürr, Linus Straßer, Kira Weidle, Alexander Schmid, wie angekündigt kamen alle Weltcupstars des DSV in die Axamer Lizum. Lena führte das Team 1 des Skiverbandes München auf Rang drei in der German Team Trophy am Freitag, Pauline Fischer und Lucy Margreiter kamen im Team SVM 2 auf Platz 9. Beide Starnbergerinnen gewannen ihre Duelle, leider nicht so ihre männlichen Kollegen, damit war Schluss im Viertelfinale.
Slalom im Wettersturz
Am Samstag führten Lena Dürr und Linus Straßer souverän zur Halbzeit im Slalom, dann schlug das Wetter um. Linus zeigte als letzter Läufer im Finale seine Klasse, sicherte sich seinen sechsten Deutschen Meistertitel, interessanterweise erst den zweiten im Slalom. Die Frauen kämpften sich anschließend durch den immer stärker werdenden Nebel, Charlotte Grandinger von den Munich Youngstrs lag überraschend in Führung, als erst Emma Aicher und dann Lena Dürr ausschieden. Die U18-Weltmeisterin holte so ihren ersten DM-Titel, beide Meister gingen damit an den Skiverband München!
Die sechs TeilnehmerInnen des SC Starnberg hatten kein Glück: Pauline Fischer, Lucy Margreiter, Luca Maier und Paul Heislitz schieden aus, nur Ottilie Lorenz und Pauls jüngere Schwester Janina kamen durch und belegten die Plätze 25 und 27.
Riesenslalom im Wintersturm
Am Sonntag gelang es Rennleiter Tissi Pohlus und den über 50 Helfern, trotz 30 cm Neuschnee über Nacht eine perfekte Rennpiste für die Riesenslaloms herzurichten. Die Frauen starteten pünktlich, als der Nebel immer dichter, der Wind immer stärker wurde und das Rennen nach wenigen Läuferinnen erst verschoben, dann nach mehreren Startversuchen endgültig abgebrochen werden musste. Kira Weidle, extra direkt aus Saalbach vom Weltcupfinale angereist, konnte ihre Ski unverrichteter Dinge wieder einpacken.
Viel Lob – große Reichweite
Alle Organisatoren zogen dennoch ein sehr positives Fazit. DSV Renndirektor Wolfgang Maier bescheinigte dem SC Starnberg einmal mehr einen exzellenten Job. Auch Linus Straßer „wie immer ein cooles Rennen von den Starnbergern“, Kira Weidle „wenn der Verein die DM ausrichtet, bin ich schon aus Verbundenheit mit meinem Heimatclub im RS dabei, auch wenn ich da eine hohe Startnummer habe“ und Lena Dürr „ich freue mich jedes Jahr auf die DM“ waren voll des Lobes.
Am Ende überwog trotz des Abbruchs die Freude, dass es doch noch einen Winter gibt. Werbung für den Wintersport kann der Skisport in diesen Zeiten ja gut gebrauchen.