Ende des „Wanderzirkus“ zwischen verschiedenen Berg- und Touristikvereinen
Am 21.06.1974 war es endlich soweit, die aktiven Rennläufer aus Starnberg und Umgebung schlossen sich zu einem reinen Wintersportclub zusammen. Brigitta Seeger, die Gattin des Kassiers Werner Seeger erinnert sich, dass sie für ihren ein Jahr zuvor geborenen Sohn Christian eine Babysitterin engagierte, um dabei sein zu können bei der Gründungsversammlung.
Die 1. Vorstandschaft 1974
- Walter Straka 1. Vorsitzender
- Werner Seeger 2.Vorsitzender
- Sebald Obermaier Sportwart alpin
- Georg Gasser Sportwart nordisch
- Hans Gutekunst
- Alois Haslach Beisitzer: Dr. Christoph Loesti und Wolfgang Houdek
Christoph Loesti war Amtsrichter in Starnberg und ist der erste Rennläufer des SCS, der Ende der 70er Jahre in der SVM Rangliste geführt wird. Von den Gründungsmitgliedern ist er im Jubiläumsjahr der Einzige, der heute noch Mitglied im Skiclub ist. Er wohnt noch immer in Berg und genießt, mittlerweile 85, seinen Ruhestand.
Förderung und Sportskilauf
Die Kreisstadt sei groß genug dafür und man wolle auch nicht die Ausgaben der anderen Abteilungen mitdecken, so Sebald Obermaier, der erste Sportwart des Vereins, als Segler 1971 Deutscher Meister im Korsar. Mit Wolfgang Rappel, Karl „Burschi“ Haist und der Familie von Pfister waren weitere bekannte Gesichter aus der Starnberger Segelszene mit an Bord des neugegründeten Ski-Clubs.
Langlauf, Skigymnastik, damals schwer in Mode gekommen und Waldlauf ergänzten bereits im ersten Jahr des Bestehens das Programm, erste Sponsoren („Mäzene“) wurden gewonnen und schon im Herbst 1974 lud der 1. Vorsitzende Walter Straka aus Söcking die mittlerweile 100 Mitglieder zur 1. Jahreshauptversammlung.
Skireise nach Meribel und Skifilmabende
Neben Training, Rennen und Ausbildung wollten die Verantwortlichen auch die Freizeitfahrer einbinden. Eine erste gemeinsame Clubfahrt ging Ende Februar 1975 nach Meribel und Les Menuires, in Starnberg gab es Ski-Filmabende und einen wöchentlichen Stammtisch. Vor allem bei den Jahresversammlungen sorgten die Filme viele Jahre für ein harmonisches Ende des Abends und ein volles Wirtshaus.
Ein Verein für Jugendliche geübte Skifahrer – keine Skikurse
Regelrechte Skikurse anzubieten lehnt die Vereinssatzung ab, vielmehr sollen sich „jugendliche geübte Skiläufer“ um die Aufnahme in den neuen Club bewerben. Das gemeinsame Ziel heißt: Möglichst erfolgreich Skirennen zu fahren.
Sportwart Sebald Obermaier fährt also fast jedes Wochenende in die Berge, um „rennmäßiges Fahren mit optimalem Bewegungsablauf zu trainieren“. Jeder der jungen Rennläufer wird „individuell beraten und erfährt, ob er nun richtig umgestiegen ist und ob er die Tore richtig angefahren hat“.
Gleichermaßen willkommen: Rasante Ski-Zwergerl und gemütliche Langläufer
Immerhin dürfen „gute Ski-Zwergerl“ aus der Schülergruppe mit entsprechenden Leistungen mit der Rennläufergruppe mittrainieren, was natürlich ein gewaltiger Anreiz ist. Und wem die rasante Fahrt der Alpinen „zu gefährlich oder zu schnell“ ist, dem bietet der Verein an, in die Langlaufabteilung einzutreten.
Für alle ist das Ziel die Teilnahme an der Vereins-, der Stadt- und der Landkreismeisterschaft. Schon bei der ersten Rennveranstaltung des Clubs, der Vereinsmeisterschaft 1975 in Lermoos nehmen über 90 Mitglieder teil. Stefanie Dieckmann und Jörg Gutekunst sind die schnellsten Schüler, Gabriele Richt und Ulrich Müller die besten Jugendlichen, Angela von Pfister und Wilfried Kerschbaum die Tagessieger der Damen und Herrenklasse.
Vereinscup
Für den neugeschaffenen Vereinscup wurden die Platzierungen bei den wichtigsten Saisonrennen gewertet. Werdenfelser Gaumeisterschaft, Starnberger Kreis-, Stadt- und Vereins-Meisterschaft. Heidi Gröber und Wilfried Kerschbaum hießen die ersten Gewinner des Vereinscups.