U12 Trainer Luggi Weingartner setzt auf klare Strukturen im Trainingsbetrieb, der auch mal locker mit viel Spaß sein darf.

In der U12 werden die Weichen in Richtung Leistungssport gelegt, die Kids an diese Anforderungen ranzuführen, sieht Luggi Weingartner als seine wichtigste Aufgabe. „Wir haben Spaßzeiten, aber dann wird es wieder Ernst“, sagt der Trainer-Neuzugang, der vom SVM in den SC Starnberg gewechselt ist. Nachdem die Regeln nicht eigehalten worden sind, hat er mit seinem Team vereinbart, dass die Handys für jeden Lehrgang abgegeben werden. Liest sich leicht, ist aber sehr bemerkenswert, wenn man weiß, welche Rolle das „Kastl“ im Leben der Kids in diesem Alter bereits spielt.

„Wir wollen uns auf das Skifahren konzentrieren und nicht ständig abgelenkt sein“, begründet Luggi die Maßnahme, die übrigens den vollen Rückhalt der Elternschaft genießt. „Wille und Leidenschaft“ will er spüren, das hat ihm anfangs gefehlt, das zu vermitteln, ist ihm wichtig. Als Trainer einer Altersgruppe, die solche Dinge erst entdecken muss.

In der Skihalle

In Norwegen war die U12 ja noch nicht dabei, erstmals ist sie in der Skihalle Hamburg-Wittenburg auf die Teams der U14 und U16 getroffen. In der letzten August- und der ersten Septemberwoche mit täglicher Trainingsanalyse, mit zwei Läufen nebeneinander, 2 x 2 Stunden am Tag. Eigentlich normale Skitage, auf niedriger Höhe, aber mit der Ungewissheit, wie eisig der Untergrund wohl sein könnte. „Ich war sehr positiv überrascht“, sagt Luggi, weil die Piste für seine Kids durchaus griffig war. Und weil der SCS traditionell in den Sommerferien nach Hamburg fährt, ließ es sich der neue Coach nicht nehmen, im Frühsommer selbst in der Skihalle anzurufen und die Weichen für ein gutes U12 Training zustellen: „Früher, als ich noch trainiert habe, war das immer extrem eisig“, erinnert er sich. Heute wird’s nicht mehr so glatt, weil durch den Umbau und das neue Kühlsystem öfter auf frisch präparierte Linien gewechselt werden kann.

Auch im Angebot: Skipräparieren gruppenweise im Wachsraum, erst einmal Pinseln und Wachsen, die Eltern werden es ihm danken. Ausgefallen ist dagegen leider das Kartfahren, weil es nicht ausreichend Kinderkarts gab, dafür haben sie abends Airhockey gespielt. Im ersten Match der „Aufbleiben Challange“, haben die Kids mit ihrem Spieler Anton Rehdes noch verloren. Am Tag darauf musste sich Luggi einer ausgefallenen Taktik im Fußball stellen. In Zweierteams gegen den Trainer, der sich nie auswechseln konnte und irgendwann müde wurde. Für den erwartbaren Fall einer Niederlage war schließlich der Lohn, eine halbe Stunde länger aufbleiben zu dürfen, endlich erreicht. Diese Challenge ging an die Kids, die dann am nächsten Tag erst um 9 auf die Piste mussten.

Auf dem Gletscher

Mittlerweile ist der Umzug auf den Söldener Gletscher erfolgt: Freifahren, Technikübungen mit RS-Ski, erste Läufe in Kurzkipper-Läufen. Mit dem Skifahren ist Luggi sehr zufrieden, die Verhältnisse sind, wie man weiß, in diesem Herbst ja besonders gut.

Leider gibt es auch schon eine Verletzung, Mara Simon hat sich den Unterschenkel gebrochen, wurde in Innsbruck operiert und von Luggi, in Begleitung von Mama Andrea, mit dem zur Liegefläche umgebauten Bus nach Hause transportiert. OP am Sonntag, Rücktransport am Mittwoch, tags darauf, am Donnerstag, saß Mara wieder in der Schule! Aller größten Respekt an dieser Stelle und Kopf hoch!

Nun hoffen alle in der U12, dass Mara bald wieder zurückkommt (bei Profis heißt das „come back stronger“) und freuen sich auch, wenn zu Beginn der Rennsaison mit Tim Segerer Trainer-Verstärkung anrückt. Bis dahin werden die Handys noch öfter eingesammelt werden, ein paar Posts werden sich schon irgendwie ausgehen.

AM