Das Beben in der Welt des Skirennsports – Marcel Hirscher machte den Anfang
Mit einer FIS-Wildcard das Feld von hinten aufmischen ist zumindest im Fall Marcel Hirscher vorerst gescheitert. Der Bedrohungsfaktor für Linus, Manuel und die anderen SL-Artisten schien groß, aber das Beben blieb aus. Finale in Sölden noch erreicht, in Gurgl klar verpasst, dann der Kreuzbandriss im Training. Nun leiden 753.000 Follower mit Marcel van Deer Hirscher und stellen sich zusammen vielleicht die Frage, ob es eine gute Idee war, nach 5 Jahren Rennpause wieder anzufangen. Fast alle Experten lagen in ihrer Prognose übrigens auch daneben.
Der Tiefstapler: Linus Straßer beugte wohl lieber schon mal vor: „Der hat immer weiter trainiert in den 5 Jahren Pause. Wenn er zurückkommt, wird er fit sein“.
Der Quotendenker: Felix Neureuther wollte die Leute vor die TV-Geräte locken: „Körperlich ist er nach wie vor eine Vollgranate. Da können nur wenige mithalten, und das Skifahren hat er definitiv auch nicht verlernt. Wie viele Rennen hat der Kerle gesagt, dass er nicht gut drauf ist und dann hat er es gewonnen. Er war der Meister der Untertreibung.“
Der Realist: Fritz Dopfer folgte seinem Bauchgefühl: „Mit einer Zeit, die vor 5 Jahren für einen Sieg oder fürs Podest gereicht hat, wirst du heute Zehnter. Und er ist fünf Jahre keine Rennen mehr gefahren.“
Die Stimme des Volkes: User samuel wird den exotischen Touch vermissen: „Jetzt werd ma a bald de niederländische Nationalhymne bei de Skirennen hern und ned nur in da Formel 1“
Ski-Beben: Ist ausgeblieben
Marcel Hirscher
„Meine Karriere ist seit fünf Jahren vorbei. Ich kehre nicht zurück, um zu dominieren. Für mich geht es jetzt darum, Familie, Business und Sport unter einen Hut zu bringen. Jetzt muss ich mein Multitasking-Talent unter Beweis stellen (im April).
„Das war nicht ganz das gelbe vom Ei. Levi mit gemischten Gefühlen verlassen, einem Herz voller Erinnerungen und einem Kopf voller Lektionen, die man weiterführen kann. Manchmal lehrt die Reise mehr als das Ziel“ (Mitte November).
„Last run of the season. What remains is the love for skiing. Thanks to all of you for your support“ (nach dem Kreuzbandriss Anfang Dezember)
Lindsay Vonn zieht nach
Ist es die Vereinsamung im Ruhestand, dass man mit 40 mit einem künstlichen Kniegelenk wieder zurück kehrt auf die Abfahrtspisten dieser Welt? Exakt zu dem Zeitpunkt, wo sich Mikaela Shiffrin mit ihren bald 100 Weltcupsiegen im Welt-Skisport verewigt? Ein kryptischer Post auf Instagram vor ein paar Wochen machte das Schweizer Boulevardblatt Blick hellhörig.
„Mit diesem neuen Knie, das jetzt ein Teil von mir ist… Ich habe das Gefühl, dass sich vor meinen Augen ein ganz neuer Lebensabschnitt entfaltet. Mein abenteuerlicher Geist fühlt sich voller Dankbarkeit an. Die Dinge zu tun, die man gerne tut, ist wirklich ein Segen und ich nehme es nicht als selbstverständlich an. Ich weiß nicht genau, was vor mir liegt, aber ich weiß, dass ich gesund, glücklich und dankbar bin“ (Lindsay auf Insta)
Schweizer Zeitung Blick
„Im vergangenen Frühjahr hat die Ausnahme-Athletin ein künstliches Kniegelenk erhalten. Und offensichtlich fühlt sich Vonn damit derart gut, dass sie an eine erfolgreiche Rückkehr in den Ski-Zirkus glaubt. Blick hat bei Recherchen im US-Team in Erfahrung gebracht, dass die vierfache Gesamtweltcupsiegerin im Dezember bei den Weltcuprennen in Beaver Creek als Vorfahrerin starten will. Falls dieser Test funktioniert, will Vonn auch wieder Rennen bestreiten. Damit dieses Sensationscomeback glückt, hat der Ski- und Schuh-Ausrüster Head mit Chris Krause einen der hochkarätigsten Servicemänner an Lindseys Seite gestellt“.
Schneller als gedacht – Lindsays Comeback in Copper Mountain
Für einen Weltcup Startplatz braucht es FIS Ergebnisse und das ging ratzfatz: Anfang Dezember in Colorado, Lindsay startet 2x mit Nr 41, belegt Platz 24 und 27 mit je eineinhalb Sekunden Rückstand. Interessant dabei: Fast die gesamte Weltspitze ist am Start, es siegen die Österreicherinnen Puchner und Hütter, Kira Weidle-Winkelmann wird Dritte und Fünfte. Ihr Vorsprung auf Vonn: 1,4 und 1,0 sek. Allerdings bei einer Laufzeit von nur gut einer Minute.
Das Duell Vonn vs Weidle-Winkelmann? – Bedrohungsfaktor unkalkulierbar
Alter: 28 (Kira) vs 40 (Lindsay) Jahre
Status: Active vs handicapped (artificial knee since Feb´24)
Jüngste Statements
Lindsay: „Freue mich, dieses Wochenende einen weiteren Schritt machen zu können! Ich nutze es als Trainingsmöglichkeit, um weiter aufzubauen. 100% kommen rechtzeitig, aber nicht sofort.
Es ist 6 Jahre her, seit ich das letzte Rennen gefahren bin, also habe ich immer noch viel Ausrüstung zu testen, meinen Groove zu finden und richtig in Rennform zu kommen. Ich habe sehr viel Spaß und möchte das auch weiterhin tun!
Ein Hoch auf den nächsten Schritt auf dieser unglaublichen und aufregenden Reise“!
Kira: „Es ist schon irgendwie verrückt, dass sie mit 40 Jahren nochmal einsteigt, wobei ihr Körper wieder fit zu sein scheint. Natürlich war sie die Queen of Speed, aber ich bin schon gespannt, ob sie das nach fünf Jahren noch immer ist“.
Felix Neureuther: „Als ich erstmals von dem Gerücht von Lindseys Comeback erfahren habe, konnte ich mir nicht vorstellen, dass man mit einem künstlichen Kniegelenk richtig schnell Skifahren kann. Aber mit etwas Abstand betrachtet behaupte ich: Wenn eine das unmöglich Anmutende schaffen kann, dann ist es die einzigartige Lindsey Vonn.»
Die Stimme des Volkes: User corovamilchbar kommt wahrscheinlich aus dem Werdenfels: „Germany is waiting for you at the Kandahar Bar“!
Ski-Beben: Stärke 8-12 , wenn Lindsays 2,4 Mio Follower der Inszenierung „Lindsay gegen den Rest der Welt“ beiwohnen dürfen.