2015 – Große Bühne in Seefeld:

Die Internationale Deutsche Meisterschaft im Slalom, Riesenslalom und Teamwettbewerb

Vorbei die Zeiten, als die TopfahrerInnen des Weltcups, müde am Ende einer langen Saison, der zweiten Garde das Feld überließ bei den Deutschen Meisterschaften. Traditionell eine Woche nach dem Weltcupfinale, dazwischen unter der Woche auch die Int. Zollmeisterschaften mit Erscheinungspflicht seitens des Arbeitgebers – da war nicht selten die Luft raus. Auch von Veranstalterseite fristete die Deutsche Meisterschaft ein eher nüchternes Dasein – normale FIS-Rennen, bei denen sich der Nachwuchs Punkte fahren konnte, wenn die Pisten es zuließen.

Oder – noch besser – einen Titel holen. Lena Dürrs erste zwei gewann sie in der Abfahrt, 2009 und 2012, mit Maria Riesch am Start wäre das eher schwierig geworden. Thomas Dreßen und Linus Straßer traten 2014 auf die Meisterbühne, gewannen Abfahrt und Riesenslalom: Neureuther, Dopfer und Luitz fehlten. Und im neu geschaffenen Teamwettbewerb triumphierte SVM 1 in Starbesetzung: Lena und Kathi Dürr, Thomas Dreßen und Linus Straßer. Kira Weidle war auch schon dabei – im Team SVM 2.

Peter Namberger vom DSV war es, der beim SVM vorstellig wurde und nicht mehr locker ließ: München sei endlich mal dran, die „Deutsche“ auszurichten. Die jüngsten Erfolge sprächen für sich und einige Vereine hatten sich einen Namen als hervorragende Ausrichter gemacht. Vor allem der Ski-Club Starnberg hatte sich „hochgedient“ über die Bayerische und 2014 die Deutsche Schülermeisterschaft, die der Verein in Seefeld ausgerichtet und dafür viel Lob bekommen hatte.

Der nächste Schritt war also die „große“ Deutsche mit dem Teamwettkampf in Garmisch Partenkirchen am Gudiberg und Slalom und Riesenslalom am Gschwandtkopf in Seefeld. Ende März schien es ein Wagnis, deshalb ließ Rennleiter und Streckenchef Tissi Pohlus zwei getrennte Pisten herrichten mit zwei Starts, zwei Zielräumen, zwei Streckenkommandos. Hier Riesenslalom, dort Slalom – angesichts der Temperaturen eine überlebenswichtige Entscheidung, denn der TD hatte schwerste Bedenken. Aber bei einem längeren Abendmahl mit Wein konnten Tissi und Axel ihn überzeugen, dem sommerlichen Event seinen Segen zu geben.

Startgates, Nacht und heiße Fights – der Freitag

15 Teams liefern sich am Freitag beim Teamwettbewerb am Gudiberg heiße Duelle um die German Team Trophy.  SVM 1 mit zwei Schwestern und zwei Skilöwen, Lena und Kathi Dürr, Hansi Schwaiger und Linus Straßer gewinnt mit beeindruckender Dominanz. Erst gegen Chiemgau, dann im Halbfinale gegen Allgäu und im Finale gegen Oberland jeweils mit 4:0! Team München 2 mit Fabi Dorigo, damals noch Ski-Club Starnberg, scheidet im Achtelfinale knapp gegen Chiemgau 2 aus. Die Titelverteidigung ist also 2015 gelungen, ein Weiterer ist bis heute nicht dazu gekommen.

Sonne, Stars und Skifest pur – der Samstag

Die wochenlange Pistenpräparierung zahlt sich aus. Schon den ganzen März lässt Tissi Pohlus die Rennstrecke des Riesenslaloms am Gschwandtkopf wässern. Mit Unmengen Brezensalz zaubert er ab Freitag mit Matthias Chwatal und Klaus Hermann Witzmann eine sensationell kompakte Piste in die frühsommerliche Landschaft.

Das Ergebnis: Hervorragende Rennen in einem auch sonst weltcupwürdigen Ambiente. 60 Helfer des SC Starnberg und des SVM arbeiten das ganze Wochenende parallel an zwei Strecken. Stadionsprecher Claudio Dorigo gibt Vollgas, die DSV Trainer, allen voran Wolfgang Maier sind begeistert. Am Start ist die deutsche und internationale Elite: Liensberger, Schild (AUT), Dürr, Mölgg (ITA), Dopfer, Luitz, Straßer.

Sommer, Salz und Lob von allen – der Sonntag

Zwei Läufe für Damen und Herren in zwei Durchgängen – das fordert zum Schluss noch einmal alle HelferInnen. 2,9 Tonnen Salz werden es am Ende für die drei Tage in Seefeld und am Gudiberg

Finally:  Sind die SVM- Ergebnisse herausragend: Lena Dürr holt den Titel im RS, Bronze im SL, Kira Weidle zuvor Silber in der Abfahrt, Thomas Dreßen (damals noch TSV Gilching) die Titel in Abfahrt und Superkombi. Dazu Gold für das Team. Und für den Ski-Club Starnberg, der das organisatorische 3-Jahres-Triple mit BMS, DMS und IDM mit Bravour bestanden hat.

AM