Wenn ein Livestream Lust aufs Mitfahren macht
Lena Dürr sieht zuhause die tollen Bilder der Abfahrt im BR- und DMalpin-Stream, reist daraufhin spontan zum Super G an und gewinnt.
Der Beginn der Übertragung auf BR24 hätte besser nicht sein können. ARD Skireporter Tobias Barnerssoi schwärmte angesichts der frühmorgendlichen Strecke von „Strahlendem Sonnenschein, einem wunderbaren Skigebiet und Bildern, die nicht vom Februar sind, sondern herausragende winterliche Bedingungen im April, live aus der Axamer Lizum“.
Das hatte Lena, die schon länger wieder einmal einen Super G fahren wollte, dazu bewogen, früher als geplant in die Lizum zu kommen und sich für RS und SL „warmzufahren“.
Back tot he roots – Lenas sensationelle DM-Meisterbilanz
Lenas Titelsammlung hat nämlich ihren Ursprung in den Speeddisziplinen. Ihren ersten Deutschen Titel gewann sie 2009 mit 17 Jahren in der Abfahrt, 2012 dann bereits drei in Abfahrt, Super G und Kombination. In ihren ersten Jahren im DSV galt Lena deshalb als potentielle Nachfolgerin von Katja Seizinger, fuhr früh alle Disziplinen, schaffte aber erst nach mehr als 10 Jahren im Weltcup den Durchbruch in die absolute Weltspitze im Slalom. Dazu gesellen sich neuerdings auch beachtliche Weltcup Ergebnisse im Riesenslalom, nun schloss sich in der Axamer Lizum nach 16 (!) Jahren der Kreis als Internationale Deutsche Meisterin im Super G.
Münchner G`schichten – Lena vor Kira und Fabi
Mehr SVM geht nicht, das Podest im Super G der Damen war in rein Münchner Hand: Lena rollte das Feld als vorletzte Starterin von hinten auf und schnappte der bis dahin führenden Kira Weidle den Titel weg. Auf Platz drei Fabiana Dorigo von den Skilöwen des TSV 1860, Antonia Weiß, die zweite Starnberger Starterin, kam auf Rang 11 und wurde Dritte in der U18 Wertung.
Lena Dürr holte ihren 10. Meistertitel und hat als einzige Athletin in der über 90-jährigen Geschichte der Deutschen Meisterschaften Ski alpin (ausgetragen seit 1934) in allen Disziplinen einschließlich Kombination, die aktuell nicht mehr gefahren wird, einen Titel geholt.
In der ewigen Meisterliste des DSV liegt sie mit 10 Titeln hinter Christl Cranz (15), Heidi Biebl und Rosi Mittermaier (14) und Martina Ertl (13) auf Rang 5.
Schieder vor Weltmeister Brandis bei den Herren
Florian Schieder aus Italien gewann die internationale Wertung bei den Herren vor Benno Brandis vom TSV Durach, dem Juniorenweltmeister 2025 in Tarvisio. Brandis ist damit zum ersten Mal Deutscher Meister, die Plätze zwei und drei belegten Lukas Krauss, ebenfalls JWM Teilnehmer und Altmeister Romed Baumann. Wie schon in der Abfahrt machen die teilweise bereits im Weltcup eingesetzten Talente Hoffnung auf mehr, der DSV wird in den Speeddisziplinen in Zukunft wieder ein größeres Team bilden können.
Vom SC Starnberg war wieder Finn Birkenmayer am Start, er wurde 31., Finn Rathmann kam auf Platz 34.