Mit Kiras sechstem Titel
Weltcuperfahrung setzt sich durch – zumindest beiden Frauen. Bei den Männern greift der Nachwuchs an. Für den SC Starnberg ist die reibungslose Durchführung auf bestens präpariertem Geläuf der Ritterschlag als erstmaliger Ausrichter einer Deutschen Abfahrtmeisterschaft.
Für Kira Weidle-Winkelmann ist es der sechste Deutsche Meistertitel, womit sie in der ewigen Meisterliste aufgeschlossen hat zu Miriam Vogt, Christa Kinshofer und Irene Epple. Fünf hat Kira in der Abfahrt gewonnen, einen im Super G. Bei den Herren war es für Weltcup Rookie Luis Vogt der erste. Der Garmischer hatte bereits in dieser Weltcupsaison aufhorchen lassen, als er mit hohen Startnummern mehrmals in die Punkteränge fuhr, so mit Platz 16 und 17 in Gröden. Bei der WM in Saalbach blieb vor allem sein kapitaler Sturz im Super G kurz vor dem Ziel in Erinnerung, in der Axamer Lizum gewann der 23-jährige an einem Tag nicht nur die Internationale Deutsche Meisterschaft, sondern auch das anschließende FIS-Rennen.
Wachablösung im Deutschen Herren-Speedteam
Hinter Routinier Romed Baumann, eine halbe Sekunde langsamer als Vogt, sicherte sich Valentin Jachmann vom WSV München überraschend Platz drei. Der hatte sich vor Jahren beim Kitzbüheler Skiclub als Vorläufer auf der Streif beworben und so eher unkonventionell Weltcupluft geschnuppert. Dahinter platzierten sich mit Benno Brandis, Simon Widmesser und Lukas Krauss drei Athleten, die zuletzt bei der Junioren WM in Tarvisio aufhorchen ließen, vor allem Brandis als Weltmeister im Super G. Zusammen mit Felix Rösle, dem Juniorenweltmeister in der Abfahrt, wegen Abistress nicht in der Lizum dabei, entsteht gerade ein durchaus vielversprechendes Nachwuchsteam im DSV. Vielleicht sind diese Meisterschaften ja ein Neuanfang im Speedbereich der Herren nach dem 39-jährigen Romed Baumann.
An Kira Weidle-Winkelmann führt kein Weg vorbei
Nachdem Emma Aicher, ermüdet nach einer langen Saison und dazu auch gesundheitlich angeschlagen, die DM sausen ließ. war Kira die unangefochtene Speedqueen in der Axamer Lizum. Die SCS Vorzeigeathletin gewann sowohl die IDM als auch das anschließende FIS Rennen mit deutlichem Vorsprung. In der nationalen Wertung um den Deutschen Meistertitel siegte Kira mit fast einer Sekunde Vorsprung vor Fabiana Dorigo vom TSV 1860 München und Lisa Seebacher vom TuS Raubling, ebenfalls im deutschen Team bei der Junioren WM.
Toni Weiß in der U18 Wertung auf dem Podest
Antonia Weiß, 12 Jahre jünger als Kira, schlug sich auf der zweiten Abfahrt am Nachmittag, der Junior Championship, ihrer noch jungen Karriere sehr gut. Am Morgen war sie noch 10. der nationalen Wertung, jetzt holte Toni in der U18 sogar einen Podestplatz: Rang drei hinter Carla Dittmar und Franca Salhi! Nach Spindlermühle war die Axamer Lizum erst Tonis zweites AF-Wochenende, ihre FIS-Punkte hat sie dabei ordentlich nach unten geschraubt.
Finn Birkenmayer, derzeit Schüler an der Highschool Vermont, hatte die wohl längste Anreise aller Teilnehmer und wurde 31. der DM- Wertung und 16. in der U18 Klasse. Sein Bruder Lasse und Finn Rathmann durften als Vorläufer ihre ersten Abfahrten bestreiten, um acht Uhr morgens lag die komplette Strecke noch im Schatten, der Zielhang steil, schnell und anspruchsvoll.
Das Pistenteam als weiterer Sieger
Nach den Neuschneefällen ein paar Tage zuvor war die Präparierung eine Herkulesaufgabe, das Team um Matthias Chwatal, Luggi Weingartner, Ralf und Christoph Kautzner, Christoph Jöckel und Jörg Kracke ackerte 11 Tage am Berg, erlebte alles von Nebel, Schnee bis Sonne und Wärme. Dass nicht nur die IDM, sondern mittags noch ein zweites Rennen auf FIS -Ebene gefahren werden konnte, ist ein großartiger Verdienst ihrer Arbeit am Berg!