Die IDM in der Axamer Lizum

Auf Olympischem Terrain

Die Lizum ist das größte Skigebiet vor den Toren Innsbrucks mit 40 Pisten km, 9 Liften und einer glanzvollen Geschichte. Olympische Spiele gab‘s schon zwei Mal, Deutsche Alpine Skimeisterschaften aber noch nicht, nun findet die IDM-Premiere, ausgerichtet vom SC Starnberg, vom 22.-24. März auf dem historischem Terrain oberhalb von Innsbruck statt.

Alte Seilschaften

Helge von Hirschhausen fand schon 2019 die Strecke am Hoadl, wo der DSV die Deutsche Jugendmeisterschaft ausrichtete, exzellent. Super G und Kombi fanden damals auf der Olympischen Damen-Abfahrtsstrecke von 1964 und 1976 statt. Dann kam Corona, aber auch ein neuer Geschäftsführer für die Bergbahnen der Lizum. Ein alter Bekannter aus Seefeld, Werner Frießer, davor Bürgermeister in Seefeld. Ein Mann mit Herz für den Skisport, 21 Jahre war er Obmann des Skiclubs in der Tiroler Gemeinde, hatte viel bewegt im alpinen und vor allem im nordischen Bereich.

Auf der Suche nach einer höher gelegenen und schneesicheren Destination für ein hochkarätiges FIS-Rennen Ende März erinnerte sich Helge an die gute Zusammenarbeit mit Werner Frießer und erkundigte sich bei den Touristikern in Innsbruck. Schnell war klar, dass in der Lizum ein neuer, sehr sportlich ausgerichteter Wind wehte. Die neue Hoadlbahn mit 10er Gondeln parallel zur Olympiabahn bis hinauf auf 2340 Meter, die höhere Frequenz fürs Training am „Franzosenhang“ hat sich schnell herumgesprochen, die Vereine, darunter auch der SC Partenkirchen, koordinieren sich untereinander. Der DSV mit Lena Dürr, Alex Schmid kamvor der WM in Meribel zum Training, FIS Rennen fanden in der hochalpinen Lage – die Talstation liegt auf 1560 Meter – perfekte Bedingungen vor. Auch jetzt, in der Woche der IDM, werden am gleichen Hang noch zwei FIS Rennen gefahren. „Frießer ist der Macher, der Pläne rasch verwirklicht und Tatsachen schafft“, schwärmt Helge von Hirschhausen.

Glanzvolle Olympische Wettbewerbe

Erst Anfang der 60-er Jahre für den Wintersport entdeckt, war die Axamer Lizum schnell bekannt für seine Schneesicherheit. Und so vergab man 1964 alle Olympischen Alpinen Damenwettbewerbe dorthin: Die Abfahrt am Hoadl, RS und SL am Birgitzköpfl. Heidi Biebl war eine der Favoritinnen, aber beim Neuschneerennen in der Abfahrt waren drei Österreicherinnen vorne, die mehrere Paar Ski mit an den Start brachten, Biebl wurde 4., Barbie Henneberger 5. Im Slalom war Biebl beim Warmlaufen am Morgen umgeknickt, wurde wieder 4. Für die Kombination gab‘s keine Olympiamedailllen, Luggi Leitner durfte sich als Sieger aber Weltmeister nennen.

Bei den Spielen 1976, als Innsbruck als Ausrichter kurzfristig einsprang, überstrahlte Rosi Mittermaier mit zweimal Gold in Abfahrt und Slalom sowie Silber im Riesenslalom alles, „Gold-Rosi“ ist seitdem untrennbar mit der Axamer Lizum verbunden. Die Männer fuhren im RS den 1. Dg. am Hoadl, den 2. am Birgitzköpfl, Ingemar Stenmark holte mit Bronze die erste Medaille seiner Karriere. Platz 5 im Slalom: Christian Neureuther wie auch 1980 in Lake Placid.

Von Olympia zur IDM

Nun also zum ersten Mal die Deutschen Meisterschaften, auch wieder kurzfristig in die Lizum verlegt, dank der spontanen Unterstützung des TVB Innsbruck und der Axamer Lizum Bergbahnen. 60 bzw. 48 Jahre nach Olympia hat sich an der dortigen Begeisterung für den Alpinsport nichts geändert.

AM