Wir stellen vor:

Freerider und „Open Faces“ Zweiter Jonas Reuter aus Starnberg

Der „Open Faces Freeride Contest“ im Alpbachtal ist ein Einstiegswettkampf in den „off-piste“ Freeridesport. Im Wettkampfkalender der FIS unter „Qualifier“ gelistet, offen für Ski und Snowboard als Möglichkeit, sich für größere Contests zu qualifizieren.

Jonas Reuter aus Starnberg ist 19, war einige Jahre Mitglied im SC Starnberg, fuhr Kreiscuprennen, doch es zog ihn nicht so recht in die Stangen, sondern in den Park. In der Skischule Alpina gab es schon damals eine „Action Academy“ für Park- Pipe- und Slopestyle-Kids. Mit 12 lernt Jonas die ersten 360°-Grabs, coacht sich selbst, schaut Videos. Jonas springt Trampolin, baut bald im Allgäu mit seinen Kumpels einen Snowpark mit Kickern. Daneben fahren sie auch viel back country, im Powder bringt er sich den „double backflip“ selber bei. Dann kommt Corona, danach ist Jonas für die DSV Wettkampfteams nach Ansicht der DSV-Trainer zu alt. Also fährt er nach Scharnitz in der „Banger Park“, wo es 4 Kicker gibt und ab Sommer ´22 auch einen Airbag für Landungen.

Erste Contests im letzten Winter laufen vielversprechend: Slopestyle in Schladming, am Penken in Mayrhofen, das Open Face in Alpbach, wo er trotz eines Sturzes 12. wird. In diesem Winter meldete er sich wieder zu dem Einsteiger-Contest an –mit großem Erfolg: Der 19-Jährige landet auf dem zweiten Platz gegen 23 Teilnehmer in der Kategorie „Ski Men“ und qualifiziert sich mit seinem starken Ergebnis für höhere Ligen in der nächsten Saison. Knapp 300 Meter Höhenunterschied in 1:15 min im Tiefschnee mit zwei Sprüngen ohne Probelauf und ohne zweiten Run.

Bei der Wertung zählen fünf Kriterien: Technik, Flüssigkeit des Laufes, Kontrolle, Tricks und die Linienführung. Im Bereich „Flüssigkeit“ beurteilt die Jury, ob das Tempo zum Schnee passt. Die Punktrichter achten in der Rubrik „Kontrolle“ darauf, dass der Fahrer nicht zu viel Risiko eingeht. „Die Herausforderung beim Freeriding ist, den Schnee richtig einzuschätzen“, erklärt Jonas Reuter, der Pflegewissenschaften an der Hochschule München studiert.

„Mir sind meine Sprünge besonders gut gelungen“, findet er, einen double back flip hat auch nicht jeder im Repertoire. Dazu ein „shifty“, also die Ski in der Luft quergestellt, damit erreicht er 74,69 Punkte von möglichen 100 und platziert sich hinter dem Italiener Federico De Michiel. „Der Contest ist der perfekte Einstieg in die Freeride-Welt. Stimmung und Flair waren wahnsinnig gut. Die Organisatoren haben sich viel Mühe gegeben“, erzählt Reuter begeistert von dem Wettkampf. Und nach dem Contest feiern die insgesamt 80 Teilnehmer natürlich gemeinsam.

Denn die Videos über Freeriding in den Social Media faszinieren ihn noch mehr als das Fahren im Park: „Es hat sofort gefunkt, und seitdem gibt es kein Zurück mehr“, sagt Jonas über den Beginn seiner Leidenschaft. Aber auch, dass für ihn der Spaß im Vordergrund stehe und die Tatsache, mit seinen Freunden Ski zu fahren. „Je höher man aufsteigt, desto kompetitiver wird es“, und wird sich wieder dem SC Starnberg anschließen. Auch da will er professionell werden, ohne Verein geht nichts auf höherer Wettkampfebene und andererseits passen Freerider auch bestens ins Portfolio eines innovativen Skiclubs.

AM