Wir stellen vor: Die vier Teamkoordinatorinnen Steffi von Hirschhausen, Claudia Bockfeld, Daniela Kracke und Sabine Hünten

Egal ob Schauspieler oder Sportler, der Augenblick des größten Erfolgs ist der magische Moment, all denen zu danken, die – im Hintergrund wirkend – nicht unwesentlich zum Erfolg beigetragen haben. Den Tränen nahe bei der Oscarverleihung, freudestrahlend beim Siegerinterview, rückblickend im Studio wird dem Superstar bewusst, dass es allein nicht geht. Was folgt, sind meist emotionale Momente, die uns berühren.

Im Ski-Club Starnberg sind die Stars noch Sternchen, denen auch nicht alles nachgetragen wird, trotzdem sollen sich die TrainerInnen und die Kids auf ihren Sport, aufs Training, die Rennen und fast immer parallel auf schulische Belange konzentrieren. Für die Organisation des laufenden Betriebes der Teams von der U8/10 bis zur U16 sind vier Teamkoordinatorinnen (korrekt gedendert ohne *, weil alles Frauen ?) ehrenamtlich tätig. Dieses „Team hinter dem Team“ stellt sich hier vor – anhand unserer Fragen, die einen Einblick gewähren in eine Arbeit, die meist so gar nicht wahrgenommen wird. Ihr Antrieb: Die Kinder unterstützen und dem Verein etwas zurückgeben.

Meine Aufgabe ist konkret:

Steffi von Hirschhausen (U12 und Gesamtkoordination)

  • Einpflegen der Termine in die Vereinslogistik
  • Buchen der Unterkünfte fürs Team, manchmal für alle Teams
  • Planen der Wochenenden: evtl. Restaurants reservieren, Busplanung, Zimmereinteilung, Kommunikation der Planung (Kosten, Ausrüstung, Zeitplan etc.) an das Team
  • Kommunikation mit den Hotelwirten bei Absagen etc.
  • Infos von Tissi an das Team weitergeben
  • Geld einsammeln am LRA, schauen, dass jeder in den richtigen Bus steigt, Fragen beantworten

Daniela Kracke (U14):

Steffi und ich haben vor 4 Jahren gemeinsam angefangen, Kirstin (ist leider nicht mehr im Skiclub) war damals schon Teamkoordinatorin für die U14/U16. Steffi war dann für die damalige U12 und ich für die U8/U10 zuständig. Wir sind da mit Hilfe von Kirstin gut in die Aufgaben reingewachsen. Inzwischen kümmere ich mich aktuell um die U14, angefangen vom Einpflegen der Termine in der VL bis hin zur Busplatz- und Zimmereinteilung und Suche nach Busfahrern für unsere große U14-Truppe! Die Skihalle im Sommer machen Steffi und ich bisher immer gemeinsam für Alle.

 Claudia Bockfeld (U8/U10)

Ich bin verantwortlich für die Koordination unserer kleinsten Rennmitglieder der U8/10, d.h.  Unterkünfte organisieren und Organisatorisches koordinieren, Vereinslogistik Einträge z.B..

Sabine Hünten (U16)

Durch die Koordination, Buchungen etc. versuche ich, dass es der U16 und Jörg gut geht. Die meisten in unserem Team sind noch gar nicht so lange dabei, weil sie später mit dem Skirennsport angefangen haben.

Wie groß ist der Aufwand dafür im Winter und über den Rest des Jahres?

Steffi:

Gute Frage.., mal mehr, mal weniger. Ich denke, ca. 1 Std. am Tag, manchmal aber auch viel mehr im Winter. Im Sommer etwas weniger, es sei denn, es geht oft in die Skihalle oder zum Radeln wie in diesem Sommer. Im Sommer reserviere ich meist die Unterkünfte für die Gletscherlehrgänge.

Daniela:

Übers Jahr gesehen gibt es eigentlich keine Pause. Im Frühjahr planen wir Sommer und Herbst, im Sommer, wenn der Rennkalender steht, den Winter, im Herbst und Winter Training und Rennen und auch schon die Skihalle.

Claudia:

Im Winter ist die Suche nach Unterkünften und den Trainings zeitintensiv, jedoch unterstützen wir uns gegenseitig, im Sommer ist es für mich weniger, da die Kleinen noch nicht in die Halle fahren, da geht es ins Kondicamp, was zu organisieren ist.

Sabine:

Rest des Jahres? Ich sag immer: Nach der Saison ist vor der Saison.. Im Frühsommer wird´s mit dem Gletschertraining konkret: Unterkünfte buchen, heuer kam der Alpencross dazu. Die Eltern kriegen am Mi/Do eine Mail mit allen Infos zum Wochenende, wir sind da gut eingespielt.

Macht es Freude, erfüllt es mich mit Stolz, ein Teil des Teams zu sein?

Steffi:

Mir macht es sehr viel Spaß zu organisieren, es ist ein schöner Ausgleich zu meinem Job (Physiotherapeutin). Ich finde es schön, dass die Trainer (in meinem Fall Tissi) etwas entlastet sind und ihre Energie in ihre Athleten (ja auch in unsere Jungs) stecken können. Sie haben ja eh noch recht viel anderes Zeug zu organisieren. Ich helfe einfach gern u. mache mich nützlich.

Daniela:

Klar mache ich es gerne, gerade spüre ich aber zwei Seelen in meiner Brust. Aktuell sind es in meiner U14 19 Kinder, es waren schon mal 23, jetzt im 4. Jahr denke ich, dass es Zeit wird für andere Eltern. Ich möchte hiermit einen Aufruf an eine(n) potentiellen NachfolgerIn starten!

Claudia:

Ja, es macht Spaß die Eltern sind dankbar und machen alle gut mit.

Sabine:

Definitiv, sonst würde ich es nicht machen. Es ist auch immer nett mit Jörg, mit den Eltern und den Kids. Wir sind tatsächlich eine Skifamilie, in der die Kinder (auch unser Sohn Gustav) viel lernen, obwohl die meisten spät angefangen haben. Wir sind keine Gurkentruppe, das macht mich stolz!

Was muss man besonders beachten in der Altersstufe der Kinder meines Kaders?

Daniela:

In meiner Altersstufe entwickeln sich die Kinder sehr heterogen, heißt, die Interessen gehen in unterschiedliche Richtungen, auch die der Eltern. Im Ski Club ist das vorrangige Ziel ein rennsportliches Training, um in einen Kader, also SVM, BSV, DSV zu kommen. Da entscheidet sich ganz viel und einige Eltern sind entsprechend dahinter. In diesem Alter kann aber auch nur die Freude am Skifahren vorrangig werden. Diese Grätsche beobachte ich, das ist aber normal in der U14.

Claudia:

In meiner Altersstufe sind die kleinen U8 Kinder noch nicht allein unterwegs, hier sind Eltern mit dabei, da ist bei den Unterkünften darauf zu achten damit alle sich wohl fühlen, gerade die kleinen benötigen schon ab und an mal die Eltern.

Sabine:

Ganz profan: Die 15-jährigen in der Gruppe müssen mehr zahlen für die Skikarte, das geht sehr genau. Die Pubertät? Krieg ich kaum mit, die sind alle schon sehr vernünftig, sind sich sehr vertraut geworden, das passt.

Wie läuft die Zusammenarbeit mit meinen Trainern und den Eltern? Wie häufig sind wir in Kontakt?

Steffi:

habe ich im (coronafreien) Winter sicher täglich.

Daniela:

Mit Matthias, Dani und Georg ist der Kontakt extrem gut, auch derzeit mit Dani mindestens 2x die Woche. Bei meinen Eltern gibt es sehr selbständige, andere brauchen mich mehr und häufig.

Claudia:

Mit meiner Trainerin Ingrid läuft die Zusammenarbeit und Kommunikation super, wir sprechen uns oft telefonisch ab und ich kommuniziere dann an das Team über unsere WhatsApp Gruppe. Im Normalbetrieb sind wir mehrmals die Woche im Kontakt, im Moment eher weniger.

Sabine:

Mein Trainer Jörg kommuniziert mit mir, ich mit den Eltern. Wir sind da in ständigem Austausch.

Bin ich nur im Hintergrund oder gerne vor Ort (Training, Rennen, Maßnahmen) Komme ich dann auch für mich zum Skifahren?

Steffi:

Ich bin gerne auch vor Ort und schaue den Kids beim Training oder den Rennen zu. Man kennt ja viele schon sehr lange u. hat sie sehr ins Herz geschlossen. Oft sind Helge u. ich an den Wochenenden dabei und fahren selber Ski und hocken abends gern mit Trainern u. Eltern zusammen. Das fehlt mir im Moment alles sehr, das ganze Gesellige!!

Daniela:

Ich bin ja meistens bei Rennen vor Ort, mit Skifahren ist da nicht viel. Ich will ja auch zuschauen, die Kids erleben, die Fortschritte sehen. Es ist schön, zu beobachten, wenn sie einen richtigen Sprung gemacht haben! Aber ich bin gerne im Hintergrund, wichtig ist mir, dass es den Kindern gut geht.

Claudia:

Als Koordinator bin ich immer für die Eltern ansprechbar, wobei sich viele in meiner Gruppe schon sehr gut auskennen. Ich bin auch bei den Rennen oft vor Ort allerdings dann eher als Mama zum Anfeuern und Helfen, wenn wir die Rennen ausrichten. Natürlich nehme ich mir auch Zeit zusammen mit meinem Mann Ski zu fahren, dann eher, wenn die Kids Training haben.

Sabine:

Ich bin eher selten dabei, 2-3x bei einem Rennen im Ziel und als Helferin. Selbst Skifahren dann im Ski-Familienurlaub, für mich die schönste Familienzeit! Wir haben auch noch zwei Mädels, die beide Fußball spielen, auch Hallenturniere im Winter.

Welche nette Anekdote fällt mir ein?

Daniela:

Wenn ich den Bus fahre, was ich manchmal tue, geht´s lustig zu und es wird viel geredet und gefragt: „Warum darf ich bei dir nicht essen, bei den anderen dürfen wir das!“

Claudia:

Letztes Jahr bin ich immer mal den U10 Bus gefahren, da haben wir viel Spaß gehabt beim Musik hören, die Kids haben dann laut mitgesungen, die Stimmung war dann schon mal angeheizt (für das Training oder Rennen:) einer der Lieblingslieder war von Tim Bendzko „Hoch“.

Sabine:

Als ich angefangen habe, musste ich mich gleich um die U14 und U16 kümmern. Beim ersten Rennen hatte ich alles perfekt gebucht, Hotel, Busplätze, trotzdem war ich aufgeregt. Dann wurde das Rennen am Donnerstag abgesagt wegen zu viel Schnee! Es hieß dann aber, dass wir halt frei fahren- alles gut, bis immer mehr Absagen kamen von den Eltern. Also stornieren, umbuchen, ein Riesenzinnober und das am 1. Wochenende! 

Was stresst oder lässt schon mal verzweifeln? Muss ich auch mal streng sein oder überlasse ich das den Trainern Innen?

Steffi:

Stressig ist manchmal die Busplanung, wenn nicht genug Plätze für alle frei sind und auch nicht genug fahrende Trainer. Dann sucht man nach Fahrern (und am Ende sagen dann so viele ab, dass es doch wieder gereicht hätte… )

Man muss sehr streng sein, wenn es um die Buchungen von Lehrgängen geht, besonders die mehrtägigen. Es dürfen nur komplette Lehrgänge gebucht werden, alles andere muss komplett selber organisiert werden. Wenn man da Ausnahmen macht, wird die Planung uferlos. Dann kommt der eine erst am Mittwoch, der nächste am Donnerstag, der nächste fährt schon eher heim etc…. Da bin ich streng, allein schon um mir selber die Arbeit zu erleichtern und auch die Wirte nicht mit den ganzen „Extrawürsten“ zu nerven. Das versteht keiner, der nicht schonmal so eine Planung gemacht hat….?

Daniela:

Also ich bin eher nicht streng, kriege leider manchmal Beschwerden von Hotels wegen dem hinterlassenen Zustand von Zimmern u.Ä., das gebe ich dann weiter. Was An- und Abreisen betrifft, sind wir halt kein Reiseunternehmen, aber ich versuche schon, das ein oder andere möglich zu machen. Ständige Sonderwünsche nerven allerdings schon.

Claudia:

Ach, verzweifeln eigentlich nicht wirklich, es findet sich immer eine Lösung. Streng sein muss ich nicht, schwierig wird es manchmal, wenn aufgrund verschiedener Gründe sich bis kurz vor Trainingsterminen die Anzahl der Teilnehmer ändert und die gesamte Zimmerplanung angepasst werden muss. Aber auch das haben wir bis jetzt immer geschafft.

Sabine:

Man muss schon auch streng sein, Extrawünsche habe ich unterbunden, das geht in unserer kleinen Gruppe nicht.

Erfahre ich auch Anerkennung, krieg ich Lob (von Eltern, Kindern)?

Steffi:

Ja, man bekommt auch Lob. Tissi sagt sehr oft danke!

Daniela:

Ja, das bekommen wir! Von den Trainern und den Eltern. Es ist ja auch ein besonderer Mehrwert, was wir den Eltern bei uns im Skiclub abnehmen. Ich glaube nicht, dass es so etwas woanders auch gibt!

Claudia:

Ja von den Eltern bekomme ich Dank und Anerkennung, alle wissen, was das bedeutet, besonders Unterkünfte in der Hauptsaison zu finden. Von den Kindern eher weniger, aber sie    sind auch klein – das passt.

Sabine:

Ja, das gibt´s immer! Auch ein Weihnachtsgeschenk und Lob, wenn das Quartier schön und das Essen gut war.

Was sagt meine Familie zu meinem Engagement im Verein?

 Steffi:

Meine Familie sagt manchmal: Hör endlich auf! ?

Daniela:

Mein Mann steckt auch sehr viel Herzblut in den Verein, seine Passion ist die Zeitnahme. Er sagt: Mach es!

Claudia:

Meine Familie findet es sehr gut, meine beiden Jungs fahren im Verein in der U12 und U10 und  mein Mann hilft auch immer sehr gern mit.

Sabine:

Drei Kinder, zwei Sportarten, wir sind da beide gefordert. Mein Mann ist Arzt, da kann es sein, dass wir uns gar nicht so viel sehen, manchmal schüttelt er den Kopf ?

 Bist du auch berufstätig, hast du also drei Jobs?

 Steffi:

 Ja, stimmt, 3 Jobs?: Physiotherapeutin 2 Tage, Mutter u. TKO die restliche Zeit.

Daniela:

Bei mir sind´s eigentlich 4: Beruf (Gutachten für Immobilien), Familie, TKO und dazu auch Schriftführerin im Vorstand. Vor ein paar Monaten waren´s 5, als ich mit Viktoria von Schönfeldt und Dani Pilgram die umfangreichen Hygienerichtlinien ausgearbeitet habe und wir sie ständig neu überarbeiten mussten.

Claudia:

Ja ich bin berufstätig und arbeite derzeit wie viele im Homeoffice.

Sabine:

Genau, eigentlich sind´s auch 4: Neben Familie und Skiclub bin Intensiv-Krankenschwester in Starnberg und selbständig in der Arbeitsmedizin

Wer hilft mir noch aus dem Umfeld, ist auch wichtig?

Steffi, Daniela:

Wir gegenseitig und immer wieder Eltern, die sich anbieten.

Claudia:

Wir Koordinatorin helfen uns oft gegenseitig, bei der Organisation der Zimmer. Ich denke ich habe nicht ganz so viel Stress wie Steffi oder Daniela, die noch viel mehr Aufgaben haben.

Sabine:

Am Anfang alle, die mir Tipps gegeben haben. Ich bin ja ins kalte Wasser gesprungen, aber so war das gar nicht so schlimm.

AM