Wer formt den Skirennläufer? Idealerweise der Verein mit seinen Trainern, dem Umfeld, den Eltern. Und der Ausrüster fürs Material, mit Ski und Schuhen, perfekt abgestimmt für die jede Altersstufe. Beim Ski-Club Starnberg und seinem Rennsportausrüster Rossignol passt diese Symbiose seit mehr als 15 Jahren.
27 Jahre ist Hilmar Bolle nun schon bei der Rossignol Group. Erst bei Dynastar/Lange, dann Countrymanager Deutschland/Österreich bei Rossignol. Schon da gab es die Kooperation mit dem Ski-Club Starnberg, die entstand, als Tissi Pohlus die Marke bei FIS-Rennen fuhr und nebenbei bei Sport Girschick jobbte. Die Rossignol Vertreter-Legende mit dem bezeichnenden Namen Franz von Wedel holte den jungen Hobbyrennläufer als Meinungsbildner mit ins Boot, der von da an Talente sichtete. Solche wie die 10-jährige Kira, die SVM-Rennen bald mit acht Sekunden Vorsprung gewann, um die herum bald ein „local hero“ Team aufgebaut wurde. Das war vor 15 Jahren, seitdem sind Kira Weidle viele aus der Starnberger Talentschmiede nachgefolgt. „Die DNA der Firma kommt aus dem Rennsport, ob Killy, Tomba, Lindsay Vonn oder eine gewachsene Partnerschaft mit einem erfolgreichen Verein ist eine strategische Linie und hat einen hohen Stellenwert in der Firma“ weiß Hilmar Bolle. „Auch Dynastar, Lange und Look sind dieser Tradition verbunden“. Dass der Gewinn der Weltcup Firmenwertung am Ende der Saison 2019/20, das „Brand Ranking“ an Rossignol (vor Head und Atomic) ging, ist für die Franzosen eine großartige Bestätigung ihrer Arbeit.
Seit Oktober 2018 kümmert sich Jan Häring als Nachfolger von John Slaughter um den Nachwuchsrennsport und das Testkontingent. Wohnhaft am Ammersee, früher erfolgreicher Masters Rennläufer und Verkaufsförderer der Firma Elan, ist er zuständig für den Bereich unterhalb der A- und B-Kader. Diese bekommen das Rennmaterial direkt aus dem Race-Departement in der französischen Zentrale in Moirans bei Grenoble. Ab dem Deutschen Schülercup DSC steigt Rossignol nach genauen Vorgaben aus Frankreich in die Förderung von Nachwuchsathleten ein. „Wir haben viele Anfragen von Eltern und Vereinen, treffen eine strenge Auswahl“ sagt Jan, der eng mit den Trainern zusammenarbeitet. Rund 20 Athlet-Innen bis in den NK1 Kader (DSV C-Kader) betreut er, Leonie, Nora, Ole und auch Lisa Marie Loipetssperger schauen regelmäßig bei ihm in der Zielstattstraße in München vorbei.
Das Geheimnis seiner Ski? Jan sieht es im Flexverhalten, dem Aufbau und der Konstruktion, die von der Taillierung und Steifigkeit für alle Altersstufen genau abgestimmt wird. „Wir binden damit Eltern und Kinder sehr früh an die Marke, da entsteht eine echte Beziehung zwischen Athlet und Ausrüster“. Und vom Feedback des Rennsports profitiert auch die All Mountain Kollektion für den Freizeitskifahrer. Rennsporterfahrung, heruntergebrochen auf den Pistenalltag, „das ist wie in der Formel Eins“. Dazu stehen in München-Sendling modernste Montana-Maschinen zum Kantenschleifen, Wärmeboxen und Infrarotwachsen – ein technisch hochgerüsteter Arbeitsplatz!
„Denn da sind auch gut 600 Paar Testski, für die Jan verantwortlich ist, in der Logistik unterstützt wird er dabei von Christopher Bingmann, zuständig für Marketing, Promotion und Events. Er ist mit Rossignol Hauptorganisator des jährlichen Händlertests „All on Snow“, bei dem alle namhaften Skifirmen in Söll kurz vor der ISPO vertreten sind.
Weil die ISPO und größere Skitest-Veranstaltungen derzeit ausfallen, geht Rossignol den umgekehrten Weg zu den Händlern und Endverbrauchern. Das von der Firma gebrandete „Rossignol Experience Center“ am Jaudenhang in Lenggries ist so ein Beispiel. Ein weiteres ist ein ganz aktuell auf Tour gehender mobiler Showroom: Ein Event-Trailer, Corona gerecht im Freien mit Abstand nutzbar für Events, Schulungen, Autogrammstunden vor Ort. „Da sind wir die Ersten in Deutschland, die diesen Weg gehen“ freut sich Hilmar Bolle über den Anhänger samt passend gestylter Pick-Up-Zugmaschine.
Aktuell reagieren auf die gegenwärtige Krise muss auch Rossignol, wo man zwar gut aus der letzten Saison herausgekommen ist, aber jetzt in allen Bereichen um 25% reduzieren muss. Prämien, Budget, überall, „das spiegelt leider den Corona bedingten Ist-Zustand wider“, sorgt sich Hilmar, freut sich aber über das klare Bekenntnis der AthletInnen zu ihrem Ausrüster, „alle haben zugestimmt“!
Neben dem Sport geht es der Firma auch um die Lösung aktueller gesellschaftlicher Herausforderungen: Themen wie Nachhaltigkeit der Produkte, Umweltbelastung und die soziale Verpflichtung gegenüber den Mitarbeitern sind im „Rossignol Respect Program“ verankert worden. „Das ist unsere Zukunft, weit über die Pandemie hinaus“ blickt Hilmar Bolle zuversichtlich nach vorne.